Brauchtum

Bräuche und Sitten regeln das turnunsmäß9ge Miteinander im Jahresablauf und heben so einzelne Tage besonders heraus. Einige haben sich erhalten, andere sind dem Lauf der Zeit zum Opfer gefallen.

Der Schellenmann
Mit der Schelle in der Hand zog er durchs Dorf, lie?sie ertönen und das erste Wort lautete, im wahrsten Sinne des Wortes: "Bekanntmachung". Er war zuständig für alle Benachrichtigungen "von Amts wegen" und von daher ein "Dorforiginal". Auch in privaten Angelegenheiten von der Landverpachtung bis zum Widerruf konnte man ihn gegen Entgelt bemühen. Hatte er Witz und Humor, so lie?sich manch Ernstes doch recht einprägsam an den Mann oder die Frau bringen.
Mit "Näjels Pitt" (Peter Jostock) ging diese Ära dörflicher Nachrichtenvermittlung in Salm zu Ende. Die Verwaltungsreform der 70er Jahre hat ihn ersetzt, leider auch ihn, ebenso wie ein Feldhüter, den Dorfpolizisten und ganz früher den Nachtwächter.

Sternsinger
Seit einigen Jahren ist es auch bei uns Brauch, da?die Meßdiener am Dreikönigstag von Haus zu Haus ziehen, an ihren Kronen und Gewändern gut zu erkennen, vor allem aber an dem Stern. Nach Absingen ihres Liedes oder dem Aufsagen eines Spruches bringen sie mit Kreide an der Haustür die Inschrift C+M+B mit der entsprechenden Jahreszahl an. (Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus). So bringen sie dem betreffenden Haus Gottes Segen

Weiberdonnerstag
Einmal im Jahr, früher wie heute geht die sogenannte "Herrschaft" für einen Tag an die Frauen über. Am "Fetten Donnerstag" sind die außer Rand und Band. Den Männern werden die Schuhe geputzt, natürlich nicht umsonst; der zu entrichtende Obolus wird in Alkoholisches umgesetzt.
In den letzten Jahren hat sich die Sitte verändert. Die Frauen treffen sich am Nachmittag zu einer gemütlichen Runde im Gemeindehaus bei Kaffee und Kuchen. Büttenreden und Tänze werden vorgetragen. Für den Abend sind dann die "Herren der Schöpfung" ebenfalls eingeladen; sie werden beköstigt und dürfen sich an den Vorträgen erfreuen.

Die Kinder maskieren sich und ziehen einzeln oder in Gruppen auf "Heeschgang" (heeschen = betteln) durch das Dorf. An der Haustür stellt man sich auf und singt lautstark nach überlieferter Melodie den folgenden Reim:

Eier, Eirer Riesjen, Speck an mei Schiesjen,
Eier an mei Kerefjen, da jimmer durch et Derefjen.

Schras, Schras, Schroomet, de Hohner plecken Bloomen,
de Hoanen fräßen Dräk, jät mer e jot Steck Späk,
oder mer schecken ech de Wolef an et Haus.

Nach dem Krieg konnte man den Spruch noch wörtlich nehmen: Eier und Speck wurde den Kindern mitgegeben. Auch hier hat sich einiges geändert: Süßigkeiten, Schokolade, aber vor allem Bares sind heute gefragt !

Rosenmontag
Viele Jahre hindurch, ja fast zur heimischen Tradition geworden, fand am Nachmittag ein für die Ortsgröße respektabler Umzug statt. Themen aus dem Dorfgeschehen, den Vereinen oder auch Privates waren die auslösenden Ideen beim Bau der Wagen. Der Sportverein organisierte das fröhliche Treiben, unter seiner Regie wurden die Wagen gebaut. Leider finden sich seit 1993 nicht mehr genug Unentwegte mit dem nötigen Idealismus, die dem Salmer Straßenkarneval neuen Schwung verleihen.
Stattdessen veranstaltet der Sportverein nun am Rosenmontagnachmittag den Kinderkarneval, der im Gemeindehaus stattfindet. An den eingeübten Vorträgen haben nicht nur die Kleinen, sondern auch die Erwachsenen ihre helle Freue.

Palmsonntag
In der Kirche findet die Palmweihe statt. Sie erinnert an den festlichen Einzug Jesu in Jerusalem. Als äußere Nachempfindung nimmt jede Familie einen Strau? vom Buchsbaum mit zur Kirche, der dort gesegnet wird. Früher war in jedem Schlafzimmer ein Weihwasserbehälter, dort bekreuzigte man sich mit dem geweihten Zweig vor dem Zubettgehen. Auch wird ein geweihter Zweig mit auf den Friedhof genommen, um über dem Grab der Verstorbenen das Kreuzzeichen zu machen. Auf den Fluren wurden geweihte Zweige in den Acker gesteckt.

Klappern in der Karwoche
Dieser Brauch wird auch heute noch gepflegt: das Klappern von Karfreitag bis
Karsamstagabend. Ab Karfreitagrnorgen hört man ein ungewöhntes Geknarre und Gerassel mit dem nachfolgenden Geschrei : "Et leckt Bäätglaak! ". Das wiederholt sich am Mittag mit den Worten: "Et leckt Meedich!" und am Abend wieder: "Et leckt Bäätglaak! ".

Osternacht
In der Osternachtfeier wird das Weihwasser gesegnet und am Ostermontag im Ort von den Meßdienern verteilt. Sie erhalten dafür Eier, Süßigkeiten oder Geld; die
Gaben werden dann untereinander aufgeteilt. Früher, in etwa bis zum Jahr 1968, wurde auf dem Platz vor der Kirche ein Osterfeuer entzündet.

Maibaum

Einen Maibaum gibt es fast in jedem Eifeldorf. Am Vorabend des 1. Mai stellt die
Feuerwehr den Maibaum auf. Dieser Brauch hat nach dem Krieg auch bei uns in Salm Einzug gehalten. In den ersten Jahren war die Höhe des Baumes ein besonderer Anreiz im Wetteifern mit den Nachbardörfern. Es gilt den Baum gut zu bewachen, damit er nicht in der ersten Nacht von Burschen aus den Nachbardörfern gefallt wird.

St. Martin

Auf Anregung und Organisation des damaligen Lehrers Schmitz findet 1948 der
erste Martinszug statt. Der erste "Martin" war Alfred Jung mit dem Schimmel seines Vaters. Tage vorher wurde von den älteren Jungen Holz und Reisig zusammengetragen, die Mädchen sammelten Mehl, Zucker und sonstige Backzutaten, um Wecken herzustellen. Damals war es anders als heute: alles mußte selbst organisiert und durchgeführt werden. Auch heute sammeln die Jungen das Holz, aber die Weckmänner werden von der Gemeinde gestiftet. Für die musikalische Umrahmung sorgen die Salmwaldmusikanten, die Zugsicherung übernimmt die Feuerwehr.
Dies ist ein schöner Brauch, der sich erneuert und verbessert hat. Es bleibt zu
hoffen, da?er uns noch lange erhalten bleibt.

Geburt und Kindtaufe
Kam ein neuer Erdenbürger auf die Welt, so geschah dies zu Hause.
Die Hebamme wurde gerufen und es gab Besuch von den Nachbarinnen. Nach ein paar Wochen war Taufe. Paten wurden die Großeltern. Heute sucht man sich jüngere Leute aus dem Verwandten- oder Bekanntenkreis. In einer kleinen Familienfeier bei Kaffee und Kuchen wird das Neugeborene den Gästen vorgestellt.

Beerdigungen in früherer Zeit und heute
Früher versammelten sich Nachbarn, Bekannte und Verwandte jeden Abend bis
zur Beerdigung im Sterbehaus zur Totenwache. Der Tote wurde von den Angehörigen aufgebahrt; der Sarg wurde vom Schreiner angefertigt, der auch die Einsargung vornahm. Man betete den Rosenkranz beim Aufgebahrten. Zwei Männer aus der Nachbarschaft stellten das Grab her. Bei der Beerdigung trugen vier Männer aus der Nachbarschaft den Sarg. Für diesen letzten Dienst wurden sie zum Begräbnis geladen: einer Mahlzeit mit Kaffee und Kuchen zum Gedächtnis des Verstorbenen. Seit dem Bau der Aufbahrungshalle werden die Verstorbenen bis zur Beerdigung dorthin gebracht. Das Rosenkranzgebet wird an drei Abenden in der Kirche gehalten; in den letzten Jahren ist es aber auch schon häufig auf ein Totengebet reduziert worden. Am Tag der Beerdigung bewegt sich, heute meist am frühen Nachmittag, der Trauerzug von der Einsegnungshalle zum Friedhof, wo die Beerdigung vorgenommen wird.

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