Forsthaus Waldfried

(von FAR Helmut Nielen, Salm)

Vor der Jahrhundertwende ließ die Familie Dautzenberg - Fabrikant von Silber- und Eisenwaren aus Wuppertal - in der Flur "Burscheid, der heutigen Abteilung 134, ein Jagdhaus mit Nebengebäude erichten. Dautzenberg war Pächter der Gemeindejagd Salm. Das Anwesen "Waldfried" wurde über die Kastanienallee angefahren. Die zwei Eingangspfeiler des Tores stehen noch heute arn Ende der Allee. Neben dem Tor war eine Kutschenwohnung eingerichtet. Das Jagdhaus selbst war in recht einfacher Art in Holzständerbauweise mit Bimssteinausfüllung ohne Keller gebaut. Es diente später als Garage des Forsthauses Waldfried und wurde 1990 wegen Baufälligkeit abgerissen. Der Pferdestall mit Geschirrkammer, Futterkammer und Heuboden war massiv erstellt. Ergänzt wurde das Anwesen durch eine Remise mit Blumenhaus, einem kleinen, gemauerten Freibad und einem mit rotem Sand abgedeckten Platz, der eventuell als Tennisplatz diente. Der Giebel des Jagdhauses war mit einem Hubertusbild geschmückt.


Ein Foto aus dem Jahre 1906 (siehe unten) zeigt eine Jagdgesellschaft vor dem
Haus mit erlegtem Rehwild, Füchsen und Hasen, jedoch ohne Rotwild. Nach dem 1. Weltkrieg wechselte der Besitzer. Das Anwesen wurde 1925 von der Familie K. Martin, Aachen, mit einer Landfläche von 8,613 ha für 8.100 Rm an den Staat verkauft.

1927 wurde der Pferdestall zu einem Hilfsförstergehöft umgebaut, indem man auf den Grundmauern der Stallungen ein Wohngebäude errichtete. Es diente bis zum Jahre 1977 als "Forsthaus Waldfried" den verschiedenen Förstern der Försterei Salm-Rom als Dienstwohnung. Ab 1977 mietete der letzte Stelleninhaber, FAR Möllenhoff, das Gebäude als Ruhesitz. Danach wurde es frei vermietet.




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