Die Königlichen Forsthäuser in Salm
Eine Skizze von 1856 als "beglaubigte Abzeichnung der Original-Katasterkarte von 1825 mit den Supplementen (Ergänzungen) von 1833, 1847, 1849" zeigt das Forsthaus Salm I (jetzt im Besitz der Familie Lützenrath) aus dem Baujahr um 1850 sowie das Forsthaus Salm II, dem jetzigen Forsthaus an der Birresborner Straße 5 (Flur Disselborn):
Das Forsthaus Salm II ist 1848 als Wohnhaus für die Nutzung durch den Förster Crancher (privat?) erbaut worden. 1856 erfolgte der Verkauf dieses Hauses an den Fiskus. Nach 1874 wurde es um eine Hilfsförsterwohnung erweitert. Diese wurde später bei der Vergrößerung des Stalls mit dem Haupthaus verbunden.
Das Forsthaus Salm II war für den östlichen Teil des heutigen Reviers einschließlich einer Fläche des heutigen Forstreviers Gees zuständig. In diesem Revier waren in den auf den 2. Weltkrieg folgenden Jahren meist Waldarbeiter aus der Gemeinde Wallenborn beschäftigt.

Das Forsthaus Salm I war für den westlichen Teil des Staatswaldes zuständig (ehemals Salm Rom, später auch Revier Grindelborn). Zeitweise war es Sitz des "Oberförsters Alter Art" für den Staatswald Meisbrück, Salm Salm Rom und Grindelborn. Letzter Inhaber dieses Amtes war der Oberförster Acker von 1922 bis 1936. Er vertrat zeitweise als Oberförster in Ruhe in den Kriegsjahren den zum Kriegsdienst eingezogenen Forstmeister des staatlichen Forstamtes in Daun. Beide Forsthäuser waren mit einer für die damalige Zeit recht stattlichen Landwirtschaft ausgestattet. Gemäß den preußischen Vorstellungen sollte dies die Unabhängigkeit des Försters gewährleisten. Die Landwirtschaft der Förstereien wurde bis in die 50er Jahre betrieben. Seither sind die Dienstländereien verpachtet.

Im Jahre 1925 kaufte der Staat den Besitz "Waldfried" der Familie Dautzenberg auf.

Durch Umbau entstand das Forsthaus Waldfried, zunächst als Hilfsförsterstelle, dann als Wohngebäude für Lehrförster des Schulungslagers für Waldarbeit, später als Sitz des Forstreviers Salm Rom. Bis zum Jahre 1964 waren in Salm also die Förster der Reviere Salm, Salm Rom und Grindelborn ansässig. Zunächst wurde 1964 das Revier Grindelborn nach der Versetzung des letzten Försters Steffen nach Saarburg nicht mehr besetzt. Danach ging Forstamtmann Block vom Revier Salm 1972 in den Ruhestand. Nach Flächenausgleich mit den Nachbarrevieren Meisbrück und Gees übernahm Forstamtsrat Möllenhoff beide Reviere bis zu seiner Pensionierung 1977. Das heutige Revier Salm mit ca. 1000 ha wird seither vom Verfasser geleitet. Das ehemalige Königliche Forsthaus Salm I wurde 1964 an den Jagdpächter der Gemeindejagd Salm, Herrn Lützenrath, verpachtet und 1975 an ihn verkauft.

Das Forsthaus Waldfried ist weiterhin im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz und
zur Zeit befristet vermietet. Das Forsthaus Salm II an der Birresbornerstraße 5 war von 1972 bis 1976 vermietet. Nach Renovierung 1977 wird es von dem jetzigen Dienststelleninhaber Forstamtsrat Nielen als Dienstsitz genutzt.

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